Imsbach: Kupferweg 2 der Bergbauerlebniswelt

UFFBASSE! - Kampagne für ein rücksichtsvolles Miteinander in der Natur

  • Verhalte Dich stets vorausschauend, freundlich und rücksichtsvoll gegenüber allen, die Du unterwegs triffst.
  • Achte auf die Natur, zerstöre keine Pflanzen und bleibe immer auf den Wegen. Versuche übermäßigen Lärm zu vermeiden und verlasse vor der Dämmerung den Wald.
  • Denk an eine Mülltüte für unterwegs und nimm Abfälle wieder mit nach Hause.
  • Bitte nimm Deinen Hund stets an die Leine. Andere Besucher und Tiere danken es Dir.
  • Beachte zu Deiner eigenen Sicherheit alle Wegesperrungen, auch am Wochenende.
  • Parke nur auf ausgewiesenen Parkplätzen. Lass Platz für Rettungsfahrzeuge und landwirtschaftliche Maschinen.
  • Gib land- und forstwirtschaftlichem Verkehr bitte den Vorrang.

www.pfalz.de/uffbasse

Schwierigkeit
mittel
Strecke
6,9 km
Dauer
2:30 h
Aufstieg
223 m
Abstieg
223 m
Start
Wanderparkplatz Langenthal, am "Eisenen Tor" Imsbach
Ziel
Wanderparkplatz Langenthal, am "Eisenen Tor" Imsbach

Wegverlauf


Wegbeschreibung


Als Ausgangspunkt für den 'Kupferweg 2' (Markierung: K2) bietet sich der Wanderparkplatz beim "Eisernen Tor" am Eingang des Langenthales an.

Vom Parkplatz aus führt der K2 (zunächst zusammen mit dem 'Eisenweg', als 'E' markiert) am Rand einer großen Wiese in das Langental hinein. Im 18. Jahrhundert war hier ein Weiher aufgestaut, dessen Wasser zur Kupfererzverhüttung benötigt wurde. Lange hat er nicht bestanden, denn das Wasserangebot aus dem Langenthal ist sehr gering.

Rechts des Weges steigt der Birkenhübel steil an. Er besteht am Eingang des Tales aus einem Trümmergestein, das Rhyolithkonglomerat genannt wird. Im weiteren Verlauf des Weges wird er aus einem dunklen magmatischen Gestein aufgebaut, einem sogenannten Dazit. Etwa 150 m weiter treffen wir wieder auf den Rhyolith trifft, der das Donnersbergmassiv bildet.

Nur kurze Zeit später stoßen wir auf die ersten Bergbaurelikte. Unmittelbar neben dem Weg liegt der heute verstürzte Eingang eines vermutlich aus der ersten Hälfte des 18. Jh. stammenden Stollens. Direkt davor lagert eine große Halde mit Abraummaterial, das aus diesem Stollen stammt. Die intensiv rote Farbe des Haldenmaterials zeigt sofort, was in dem Stollen gesucht wurde: Eisenerz.

Der K2 trennt sich nun vom Eisenweg (E) und führt mitten durch die Stollenhalde zur anderen Talseite. Dort trifft er an der Mündung eines Seitentales auf die Relikte des 'Reich Geschiebe', einer der fünf großen ehemaligen Kupfererzgruben bei Imsbach. Am Wegrand im Taltiefsten liegt hier der Eingang zum unteren Stollen (Stollenmundloch) der Grube. Einbruchtrichter und Luftschächte am Rand des Weges markieren deutlich den unterirdischen Verlauf des Stollen, der dem etwa Ost-West-gerichteten Talboden entspricht. Der Untere Stollen ist ein sehr alter Grubenteil, ursprünglich wurde er vermutlich im 16. Jahrhundert oder sogar noch früher angelegt.

Nach einem kurzen Anstieg erreicht der K2 die Stollenhalde des Oberen Stollens und kurz darauf dessen Eingang. Von hier aus führt uns der Weg weiter talaufwärts, vorbei an mehreren Schächten und Stollen samt Halden der Grube Reich Geschiebe bis hin zu einem großen Einbruchskessel. Unterirdische Weitungen der Grube, in denen die Kupfer- und Kobalt-Erze abgebaut wurden, sind hier vor langer Zeit eingestürzt und haben dabei an der Oberfläche mehrere Einbruchstrichter erzeugt. Der K2 umrundet diese Trichter und verläuft oberhalb davon Hangaufwärts. Dabei trifft er auf den westlichsten Teil der Grube, einen Stollen mit Halde.

Von nun an geht es stetig bergauf bis zur Höhe unmittelbar nördlich des Kupferberges. Hier weist ein Schild auf einen kurzen Abstecher zu einer an Sonn- und Feiertagen bewirtschafteten Hütte des Pfälzerwaldvereins auf dem Gipfel des Kupferberges hin. Dieser kurze Umweg lohnt sich in jedem Fall, denn von dort aus hat man einen beeindruckenden Blick über die Landschaft südlich des Donnersberges bis weit in den Pfälzerwald hinein hat.

Zurück zum K2 führt dieser als schmaler Pfad am steilen Osthang des Schweintales entlang. Nach wenigen Minuten bietet sich ein Blick auf eine weitere der großen Gruben bei Imsbach, den 'Grünen Löwen' auf der gegenüberliegenden Talseite. In seinem weiteren Verlauf quert der K2 das Schweinstal und erreicht den Rand der Tagesweitung des 'Grünen Löwen'. Hier wird die Geschichte dieser ehemaligen Kupfergrube auf einer großen Tafel ausführlich erklärt.

Nachdem der K2 einen breiten Waldweg gekreuzt hat, trifft er bald auf einen Stollen aus dem 18. Jh., den 'Scharfrück-Stollen'. Sein Eingang ist durch Hangschutt fast völlig verschüttet. Er diente der Untersuchung einer schwachen Kupfervererzung.

Der schmale Pfad umrundet den Scharfrück weiter und erreicht bald einen Aussichtspunkt, an dem man ähnlich wie vom Kupferberg aus weit über die Landschaft südlich des Donnersberges blicken kann. Bänke und Tische laden zum Verweilen ein, denn der nun folgende Teil der Weges windet sich über Felsen aus Rhyolith, dessen starke Klüftung hier gut zu beobachten ist.

Tief unterhalb ist nun die sogenannte Bergschmiede, der vermutlich älteste Teil von Imsbach zu erkennen. Auf halbem Hang verläuft der K2 in das Katharinental und bald sind auf der gegenüber liegenden Talseite die eindruckvollen Tagesweitungen der beiden ehemals wichtigsten Imsbacher Kupfergruben, der 'Katharina 1' und 'Katharina 2', zu erkennen. Anhand der Längsausdehnung der Weitungen kann gut nachvollzogen werden, in welche Richtung die beiden hier abgebauten Kupfererzgänge verliefen: Von Nordwest nach Südost. Die Gruben sind untertägig durch mehrere Stollen miteinander verbunden.

Nach mehreren 100 Metern führt der Rundweg steil hinab und erreicht bei einer kleinen, in ihrem Ursprung mittelalterlichen Grube, dem 'Bienstandstollen', die Talsohle. Eine kleine Tafel informiert über die Geschichte und den Bau der Grube. Auf der kleinen Halde vor der Grube sind die meist grünen und blauen Kupfererze gut zu erkennen.

Nur wenige Meter weiter talabwärts stehen wir am Fuß der mächtigen Abraumhalden der Grube 'Katharina 2'.

Weiter hinab, umgeben von steil aufragenden Felsen aus Rhyolith, führt der Weg schließlich zu den Bauen der Grube 'Katharina 1', früher auch als 'Katharina Erbstollen' bezeichnet. Sehr lohnenswert ist ein kurzer Anstieg zur Tagesweitung der 'Katharina 2'. Hier erhält man nämlich von einer Aussichtsplattform innerhalb der Weitung einen 'tiefen Einblick' in die Kupfergruben. An den ausschließlich aus geklüftetem Rhyolith bestehenden Wänden des Tagebau sind noch Reste, zum Teil trapezförmiger Stollen zu erkennen. Sie stammen aus dem 15./16. Jahrhundert oder noch früheren Zeiten. Damals existierte die Tagesweitung noch nicht, die Erzgänge waren nur durch Stollen und Schächte erschlossen. Gut erkennbar in vielen Bereichen der Grube sind die verschiedenen, meist grünlichen und blauen Kupfererze sowie die gelblich-braunen Eisenminerale.

Nur wenig unterhalb der Katharina trifft der K2 nach kurzer Strecke auf den K1 und verläuft ab hier mit diesem gemeinsam bis zum Pfälzischen Bergbaumuseum in der Ortsmitte von Imsbach.

Vom Museum aus führt der K2 weiter im Tal auf der Gienanthstraße in Richtung 'Weiße Grube/Grube Maria'. Das gegenüber des Museums stehende Gebäude beherbergte ehemals die 'Kleine Schule' von Imsbach, also die 1. - 4. Klasse. Ihm gegenüber steht ein altes Fachwerkhaus, das ehemalige Imsbacher Forsthaus. Die Häuser im weiteren Verlauf der Gienanthstraße stammen überwiegend aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurden jedoch bis heute oftmals an- und/oder umgebaut, sodaß man nur noch selten ihren ursprüngliche Baustiel erkennt.

Das nächste montanhistorisch interessante Objekt liegt unmittelbar am östlichen Ortsende von Imsbach. Es ist die ehemalige Kupfererzlaugerei, die das letzte Kapitel der hiesigen Kupfergewinnung darstellt. Auch wenn heute keines der zahlrechen Gebäude mehr existiert, so kann man doch gut die mit schwermetalltoleranten Akazien bepflanzte Bergehalde erkennen.

Der K2 folgt nun dem Tal, quert nach etwa 500 Metern erneut den Imsbach und erreicht dann wieder seinen Ausgangspunkt am Eisernen Tor.

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